40 Jahre ist es her, dass die Partei „Die Grünen“ in Westdeutschland gegründet wurde, von Menschen die vor allem gegen die Atomkraft und für den Umweltschutz eintreten. Dies geschah auch unter dem Eindruck des ersten bekanntgewordenen größeren Störfalls in einem Atomkraftwerk, am 28. März 1979 im amerikanischen Harrisburg.
Vermutlich hat so mancher geglaubt, dass Harrisburg ein Einzelfall bleiben würde, doch am 26. April 1986 ereignete sich mit der Reaktorkatastrohe von Tschernobyl (UDSSR) der für die Atomindustrie für unmöglich gehaltene Super-GAU: Der Größte Anzunehmende Unfall, der nach den Betreibern und den Befürwortern der Atomenergienutzung nur einmal in einer Million Jahre vorkommen sollte.
Unzählige Tote und an Leukämie erkrankte Opfer
Durch den Unfall und den Versuch, einen Strahlenschutzmantel über das Kraftwerk zu legen, sind viele Bürger und staatliche Helfer gestorben oder schwer erkrankt. In Weissrussland bleibt die Region rund um Tschernobyl auf Jahrhunderte hin verstrahlt und ist ohne erhebliches Gesundheitsrisiko nicht mehr bewohnbar. Noch heute, 34 Jahre nach dieser Reaktorkatastrophe engagiert sich der Römerberger „Tschernobylkreis“ und lädt jedes Jahr Kinder aus Weißrussland zu einem dreiwöchigen Erholungsaufenthalt in Römerberger Gastfamilien ein.
Die erneute Reaktorkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011, in einer Hightech-/ Industrienation wie Japan, war für die Bundesregierung Anlass, die Frage der zukünftigen Energieversorgung grundlegend auf den Prüfstand zu stellen. Eine einberufene Ethikkommission stuft die weitere friedliche Atomenergienutzung auch wegen des erhöhten Strahlen- und Unfallrisikos und der bis heute immer noch nicht gelösten Entsorgungsproblematik, langfristig als unverantwortbar ein.
Am 06. Juni 2011 beschließt die Bundesregierung, dem Ergebnis der Ethikkommission zu folgen und beschließt das sofortige Aus für acht Atomkraftwerke und den stufenweisen Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022.
Römerberger Bürgerinitiative begrüßt die Abschaltung des Atomkraftwerks Philippsburg
Die Bürgerinitiative “Kein Zwischenlager in Philippsburg“ erinnert an die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima und feiert am 31.Dezember 2019 die Abschaltung des zweiten Blocks des Atomkraftwerkes Philippsburg.
Dieses wurde von vielen engagierten Teilnehmern der Veranstaltung und der Bürgerinitiative als ein erster wichtiger Teilerfolg gewertet. Mit der Abschaltung des Atomkraftwerkes wird kein weiterer Atommüll mehr in Philippsburg erzeugt.
Am 14. Mai erfolgte die symbolträchtige Sprengung der beiden Kühltürme, mit der nun die Demontage des Kraftwerkes eingeleitet wurde. Damit ist ein großer Schritt für die Sicherheit der Bevölkerung in Römerberg getan, auch wenn der komplette Abbau des Kraftwerks noch Jahre dauern wird.
Mit der Sprengung der Kühltürme verschwinden weder die Probleme mit der Lagerung des Atommülls noch die Emissionen, die mit dem Jahrzehnte andauernden Abriss des Atomkraftwerkes verbunden sind, so Jürgen Schall, Sprecher der “Bürgerinitiative kein Zwischenlager in Philippsburg.
Am ehemaligen Standort der Kühltürme wird nun ein riesiges Gleichstrom-Umspannwerk (Konverter) zur Transformation und Verteilung des Nordsee-Windstroms errichtet. Die über 340 km lange Gleichstromleitung des Stromprojektes Ultranet soll bis Ende 2025 fertiggestellt sein. Der Römerberger Gemeinderat begrüßt den Neubau der Verteilstation zur großflächigen Nutzung der erneuerbaren Energien und hat der Errichtung des Konverters im Rahmen des Anhörungsverfahrens der Umland-gemeinden, bereits zugestimmt.
Mit der Errichtung des Umspannwerks den Weg für Erneuerbare Energien sicherstellen!
BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN IM LANDTAG setzen sich für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Rheinland-Pfalz und in den übrigen Bundesländern ein!
Es gilt, die erneuerbaren Energie-Versorgungstrategien weiter zu entwickeln, und die eingeleitete Energiewende nicht auszubremsen. Die von der großen Koalition aus CDU und SPD im Bundestag eingeführte Deckelung des Ausbaus der Wind- und der Solarenergie ist schnellstmöglich aufzuheben.
Auch wir, die Römerberger Grünen sind davon überzeugt, dass sich die erforderlichen Klimaschutzmaß-nahmen als Konjunkturprogramm für unsere Wirtschaft nutzen lassen und eine langfristige und stabile Energieversorgung sicherstellen